Auf dem Nachttisch

Fritz E. Simon
Meine Psychose, mein Fahrrad und ich

Max Frisch
Homo Faber

frisches

suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34
Warum trinkt man alkoholfreien...
Warum trinkt man alkoholfreien Sekt?
Arno Nym (Gast) - 30. Jan, 23:27
danke...
...dass du uns an diesen Geschichten teilhaben lässt!...
Bramasole - 7. Jan, 08:43
geschichten
Es gibt so viel, was diesen Freundeskreis, der mit...
Phae - 7. Jan, 03:21

Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Freitag, 19. September 2008

(?)

Kann eigentlich irgendjemand den letzten Eintrag, Französischstudium und so, sehen? Nicht, dass ihr viel verpasst, ich wunder mich nur, weil ich in nicht sehe.

Donnerstag, 18. September 2008

Phae et le Francais - Geschichte einer Hassliebe

Am schlimmsten war mein Französischstudium an dem Tag meiner ersten, verhauenen Klausur. Ein verregneter Januartag.

Frisch verlassen und keine Chance, diese Klausuren zu bestehen, ein Albtraum. Ich erinnere mich an das Gefühl, mit hängendem Kopf durch die Fußgängerzone zu schleichen, in die ich in frühgeren, glücklicheren Zeiten nur gekommen war, um mit Freunden wundervolle Sommertage zu verleben, Eis zu essen und zu shoppen.

Dann gab es diesen Moment am Telefon, in Tränen aufgelöst. "Mama, das schaff ich nicht. Das ist so schwer, ich kann das gar nicht schaffen." ich hatte mich schon entschieden, aufzugeben, das Fach zu wechseln. Ein Jahr länger studieren - sei's drum. Aber Mama und mein Bauch haben gesagt, ich soll nicht. Na schön.

Aus dem Küchenzimmerfenster vom Tenor hat man die Philosoiphische Fakultät sehen können. Zwei Jahre lang hatte ich Bauchweh, jedes Mal, wenn ich raus gesehen habe.

Die schlimmste Klausur hab ich vor mir aufgeschoben, hab sie fast als allerletztes gemacht. Das Damoklesschwert meines Studiums in Rostock. Als ich sie geschrieben atte, hab ich mir überlegt, welches Zweitfach ich nun, da ich wohl demnächst exmatrikuliert werden, als nächstes studiere. Politik? Phliosophie? Oder doch Kommunikation?

Eben gerade hab ich meine letzte Prüfung gehabt. Einskommadrei. Ich muss nur dem Sekretariat noch ein paar Unterschriften abringen, die letzten Scheine einsammeln - vielleicht auch nochmal ausdrucken, nochmal ausfüllen, nochmal abgeben und dann erst einsammeln - dann bin ich weg. Ich habe Französisch studiert - nur BA und nur Zweitfach, okay - und ich bin fertig. Ich hab es geschafft, ich war gar nicht so schlecht und es ist vorbei.*

Wehe, meine große, unsterbliche Liebe ist kein Franzose und es hat sich nicht gelohnt.

* Richtig Französisch lernen kann ich übrigens auch später noch, in Frankreich zum Beispiel. Nicht alles auf einmal.

Mittwoch, 17. September 2008

...

Habe Lust, Batman zu zeichnen. Das heißt wohl, ich fand "The Dark Knight" ziemlich gut. Genau wie die spontanen Gespräche mit anderen Kinogängern und das Sitzen auf der Bank im Park hinterher, das Diskutieren und Auswerten. Gott, wie wird mir alles fehlen.

Dienstag, 16. September 2008

Liebe ist anstrengend

Wenn ich sie so sehe, ihr so zuhöre, dann wird mir wieder klar, was ich fast vergessen habe. Wie anstrengend es doch ist, verliebt zu sein.

Fast, und das ist neu, bin ich froh, dass es mir gerade nicht so geht. Ihr Blick vorhin, als er den Raum verließ. Das Gefühl kenn ich noch. Auf einmal ist die Welt zweidimensional und nicht mehr bunt. Und ich saß einfach da und konnte mich weiterunterhalten.

Beim Zahnarzt, wenn es weh tut, denke ich immer, dass ich jetzt schon so viele Wochen nicht beim Zahnarzt war. So viele Momente, in denen mir keiner im Mund rumgebohrt hat. Und nicht einmal habe ich gedacht "Oh schön, gerade bohrt mir keiner im Mund rum." Oder wenn man Schnupfen hat und nicht durch die Nase atmen. Kopfschmerzen, Regelbeschwerden. Beim Dauerlauf in der Schule, wenn die Seitenstechen kamen, dachte ich das auch. Die meiste Zeit des Tages, Phae, läufst du gerade nicht und es tut nicht weh. Und merkst du es, würdigst du es? Nein.

Meistens ist es ja doof, nicht verliebt zu sein. Ich finds auch doof, fast ständig. Aber wir denken ja auch gar nicht daran, wie kacke es sein kann, wie anstrengend, wie zermürbend. Ist ja nicht so, dass Amor seine Glückshomone umsonst verteilt. Sollten wir vielleicht mal würdigen, so von Zeit zu Zeit.

Montag, 15. September 2008

***

Man sieht nur mit dem Herzen gut

Im IGA Park war Licht- und Klangnacht und das Thema war "der kleine Prinz".

Bloggedankenkillerfische

Manchmal gibt es wochenlang nichts, was es ins Blog schafft, und dann kommt alles auf einmal. Dann hat man diese Bloggedanken, die man mit nach Hause nehmen will, und man ist ganz vorsichtig mit dem Kopf, damit sie nicht rausschwappen und verschwinden. Aber dann vermehren sie sich, auf dem Heimweg durch die dunklen Straßen und schwirren durcheinander. Sie ziehen sich wohl gegenseitig an.

Sie sind ein bisschen wie die Fische in diesem alten Bildschirmschoner. Wenn sich zwei begegnen, fressen sie sich auf, werden immer weniger und immer größer. Wenn man zu Hause angekommen ist, haben nur wenige überlebt, aber die haben sich groß gefressen und müssen raus.

Und dann wird egal, dass ich früh schlafen wollte.

Sonntag, 14. September 2008

Spirited Away

Ich habe mit guten Freunden "Juno" gesehen. Vielleicht schaffe ich es noch, was über den Film zu schreiben, aber erstmal muss raus, was dadurch in Gang gesetzt wurde. In meinem Kopf.

Juno sieht aus wie Chihiro. Total. Ich konnte davon lange nicht wegdenken. Juno ist die menschgewordene Reallifeversion der gezeichneten, japanischen Chihiro. Chihiros Reise ins Zauberland ist mein Lieblingsfilm.

Ich habe ihn in in dem gleichen Zimmer, mit den gleichen Freunden, gesehen, wie heute "Juno". (Ich würde gerne sagen "auf der gleichen Couch", aber die wurde mittlerweile gegen ein großes Bett ausgetauscht.) Es sind sehr gute Freunde, welche der allerbesten. Wir hatten, in den Jahren vor dem Abi, diese zwei Sommer zusammen. Fast jeden Abend waren wir da. Wir gingen auf schlechte Konzerte, sahen Filme, redeten und spielten Konsolenspiele. Es gab eine Zeit, da kam ich nur zum Duschen nach Hause, um dann wieder zu verschwinden, mein Vater war ganz schön sauer. Meine Mutter fragte besorgt nach "Gruppenkuscheln". Es war mein persönliches Sixty Nine. Wir leben heute in fast der gleichen Straße, aber in den letzen Jahren haben wir uns selten gesehen. Es gab eine Blütezeit, danach wurde es weniger, ohne, dass wir uns merklich entfremdet hätten.

Irgendwann, zu Anfang dieser Zeit, zeigten sie mir "Chihiros Reise ins Zauberland". Mein erster Miazaky. Ich war berührt und begeistert, ich fand ihn unglaublich schön und obwohl so surreal und fremd, kam es mir vor, als wäre ich einem neues Lebensgefühl begegnet. Dass gut passte, aber schwer zu greifen und zu halten war.

Ich weiß noch (darauf will ich hinaus), wie ich am selben Abend nach Hause musste und im Dunkeln an der Bushaltestelle saß. Der Film wirkte in mir nach. Ich war glücklich. Glücklich über den Film, glücklich über meine großartigen Freunde, mein Leben, glücklich über den Schnee, der leise fiel (oder bilde ich mir das nur ein?), die Lichter der Laternen und der Autos im Dunkeln, meine Stadt.

Die Sache mit dem Glück ist die, dass ich damals glücklich war, weil ich mich mittendrin fühlte. Am Anfang. Ich war glücklich, weil ich dachte (und das ist ein sehr wichtiges Motiv bei mir) "Und das beste: es fängt alles erst an." Glücklich, weil das, was so schön war, mir gehörte und weitergehen würde. Vor mir lagen unendlich viele wunderschöne Abende mit meinen Freunden.

Das ist wichtig. Deswegen bin ich sehr oft traurig, in diesen Tagen. Weil, wenn etwas schön ist, ich nicht denken kann "Das machen wir bald wieder!" Oder "Wie schön, dass ich das entdeckt habe, das wird sehr wertvoll in meinem Leben werden." Es gefällt mir nicht, dass es so ist, aber an den schönen Dingen ist mir offensichtlich wichtig, dass sie das Potential haben, auch in Zukunft für schöne Erlebnisse zu sorgen, das gibt mir Sicherheit. Und statt dessen muss ich nun denken "Das war vielleicht das letzte Mal", was mir weh tut.

Deswegen ist dieser Gedanke für mich sehr wichtig. Denn heute, habe ich - wegen Juno - an den Chihiroabend zurückgedacht. Den Moment, als ich auf die Bahn gewartet habe. Damals dachte ich, wichtig ist, dass es so großartig weiter gehen wird. Heute aber ist es genau dieser Moment an den ich mich erinnere, in dem ich sehr glücklich war.

Samstag, 13. September 2008

Septembergedanken

rostock, herbst, fall, concrete, street

Es wird Herbst.

In diesem Teil der Stadt ist der Herbst magisch. Eigentlich der Oktober, aber mir rennt die Zeit davon, da will ich nicht wählerisch sein.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass etwas neue (das neue Hotel, das neue Zimmer, die neue Wohnung) in der ersten Nacht ganz anders aussieht, als an den folgenden Tagen? Wird die Gegend vertraut, ändert sich der Blick und nur manchmal erinnert man sich daran, wie einem alles am ersten Tag vorkam und wie anders es nun ist.

In diese Wohnung bin ich im Oktober eingezogen, vor drei Jahren. Die ersten Wochen in der ersten eigenen Wohnung waren nicht nur neu, sie waren auch anders, als alle was danach kam. Der Kater war noch nicht hier, der Fka noch nicht weg. Die Freunde des gemeinsamen Gesangs waren noch neu, das ganze Leben hat noch nicht gepasst. Die Stadt war vertraut und fremd und über allem schwebten die goldenen Blätter im Laternenlicht. Der Soundtrack dieser Zeit ist das Album "Von hier an blind" von den Helden.

Die goldenen Blätter sind zurück gekehrt und wie in jedem Jahr bringen sie einen Hauch des Gefühls dieser ersten Wochen in meinem neuen Leben, vor drei Jahren im Oktober. Dieses Mal - wie so vieles zur Zeit - zum letzten Mal.

Es wird Herbst.

Mittwoch, 10. September 2008

Ein kleines Märchen

Eine kleine Geschichte. Der Mensch ist ein Geschichtentier und diese ist gerade passiert und will raus.

Die Geschichte ist wahr. Das ist traurig, wenn man ans Ende kommt, denn sie endet ein bisschen traurig. Es ist aber auch schön, denn der Anfang ist sehr schön und gibt schon jetzt einigen Menschen Hoffnung.

Es ist die Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen, die für eine Weile zusammen gehört haben. Das Schöne daran ist, dass sie sich in einem Auto kennengelernt haben. Es war eine Mitfahrgelegenheit, sie hat ihn mitgenommen von der kleinen in die große Stadt. Sie hatten zweieinhalb Stunden Zeit um zu lernen, sich zu mögen. Das hat gereicht, sie haben sich wieder getroffen und sind am Ende der freien Tage zusammen zurück von der großen in die kleine Stadt gefahren.

Dann waren sie ein Paar. Das ist auch gleichermaßen schön und traurig. Traurig ist es, weil alle anderen Jungs in das Mädchen verliebt waren. Natürlich nicht wirklich alle, aber sie hat sie in Scharen verzaubert, wie sonst nur die allerzartesten Prinzessinnen oder die durchtriebensten Hexen. Eine Hexe ist sie nicht. Schön ist es, weil sie - auch wie die Prinzessinnen - unter all ihren Verehrern, die sie so hatte, nie den einen gefunden hat, bei dem sie bleiben konnte und wollte. Sie war wie Psyche: von allen verehrt, von keinem geliebt. Und singen konnte sie, wie ein Engel. Sie konnte so singen, dass die anderen Menschen, die sie hörten, sofort weinen mussten, weil es so schön war. Naja, ich will nicht übertreiben. Vielleicht ist es nicht allen Menschen so gegangen. Vielleicht geht es nur mir so.

Es hätte ein Märchen sein können. Aber gestern ist es zu Ende gegangen. Das schöne Mädchen wurde verlassen, als sie wehr- und hilflos in einer Badewanne lag. Der Prinz war doch ein Frosch, und beide müssen zusammen mit uns anderen zurück in den Wald und weitersuchen. Ende.

Zeit, zu gehen

Vielleicht liegt es daran, dass ich ihn nicht mehr lange aushalte, diesen Zustand des Abschiednehmens. Seit einem Jahr schon weiß ich, dass es mein letztes ist, in dieser Stadt und alles, was schön ist, macht mich wehmütig, zumindest ein bisschen. Es gibt sehr viel Schönes hier.

Heute war vielleicht der letzte Abend im Lieblingsclub und er war langweilig und blöd. So viele schöne Partys, so oft Tanzflächenglück, so gute Gespräche, so gute Freunde. So verliebt. Hier habe ich mich zu Hause gefühlt, als das in meiner neuen Wohnung noch nicht ging.

Und heute tat es mir kein bisschen leid, dass es vielleicht das letzte Mal ist. Zu klein ist er mir ja schon lange und schön war er nie. Und die Musik, hab ich gedacht. Immer das selbe. Fast wie eine CD. Die Menschen - eigentlich sympathischer als im Rest der Stadt, weil irgendwie wie ich - sind mir auf die Nerven gegangen. Partyvolk ist auch nicht mein liebstes.

Kurz: heute Abend war es gut, bald weg zu sein. Ich will neues. Ich will nicht mehr Abschied nehmen, ich kann nicht mehr. Ich will lieber zurückdenken. Mit drei Mitbewohnerinen und dreimal dem "Ist ja bald vorbei, das" Gedenke weiß ich jetzt, dass man, wenn etwas zu Ende geht, das Gefühl bekommt, dafür werde es allerhöchste Zeit. Außer in Beziehungen vielleicht, da könnte man das höchstens im Nachhinein sagen, vorher geht ja nicht.

Und doch bleibt die Angst vor dem, was so sehr fehlen wird. Es ist so viel.

Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Kultur
Lieblingsmenschen
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development